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Die Geschichte der Köthener Kanuten beginnt mit einer alten DIN-A4-Seite,

doppelseitig am 24.01.1950 mit der Schreibmaschine beschrieben, wobei die

Rückseite geziert war mit den 23 Namen derjenigen, die diese Einladung zur

Gründungsversammlung erhalten haben. Aus anfänglich sieben Gründungsmit-

gliedern wurden schon im Verlaufe des Jahres 1950 einige mehr. Noch im Jahre

1950 wurde ein Pachtvertrag mit der Stadt Aken abgeschlossen und der Bau des

Bootshauses in Angriff genommen. Hier kann man das nie Verzagen anhand der

alten Akten wirklich nachvollziehen; es fehlte an Material, es fehlte an Geld, es

fehlte an so ziemlich allem und trotz aller Widrigkeiten wurde mit viel, viel Elan,

 tausenden freiwilligen Aufbaustunden, Organisationstalent und einer schon an

Verbissenheit grenzenden Hartnäckigkeit, schließlich der Bootshausbau bis zum

Sommer 1952 in der ersten Hälfte vollendet, und er konnte am 30.08.1952 eingeweiht

werden.






In diese Zeit viel auch die mehrfache Umbenennung der BSG, die zuerst BSG VEB

Köthen, danach Union, dann Stahl und bereits zur Bootshauseinweihung schließlich

BSG Motor Köthen nannte. Dieser Name hatte dann bis 1990 Bestand.

 

Bis 1954 war dann mit Unterstützung des Trägerbetriebes, VEB Förderanlagen- und

Kranbau Köthen auch die zweite Hälfte des Bootshausbaues vollendet.

 

Trotz oder gerade wegen dieser großen Anstrengungen der Sportfreundinnen und

Sportfreunde in den Jahren waren gleichzeitig auch viele sportliche Aktivitäten zu

verzeichnen. Neben dem Wandersport, der traditionell am stärksten vertretenen Dis-

ziplin, wurde anfangs Kanurennsport, später auch Kanuslalom betrieben. Mehrere

Regatten wurden in diesen Jahren durch die Köthener Kanuten ausgerichtet, zahlrei-

che Wettkämpfe wurden besucht. In den Fahrtenbüchern der aktivsten Mitglieder waren

teilweise jährliche Kilometerleistungen von fast 1000 km zu finden. Bedenkt man,

dass diese Leistungen zu einer Zeit erbracht wurden, da die Arbeitswoche 48 Stunden

hatte und gewöhnlich erst mittags am Sonnabend endete. Wo ferner kaum jemand

über einen PKW verfügte und so der Boots- und Personentransport meist umständlich

per Eisenbahn erfolgen musste, der jährliche Urlaub meist nur zwei Wochen betrug,

fragt man sich angesichts heutiger Verhältnisse, wie dies überhaupt möglich war.

 

Trotz der allgemeinen Tendenz, weg vom eigentlichen Kanusport, war der Gemein-

Schaftssinn des Vereins, durch das gemeinsame Interesse am Wassersport an sich

bedingt, stets ungebrochen. Auch mit der Gründung der Sektion Segeln im Jahre 1961,

deren Mitglieder sich damals hauptsächlich aus ehemaligen Kanuten rekrutierten,

 änderte sich damals nichts.

 

Die achtziger Jahre brachten den Köthener Kanuten neue sportliche Impulse. Es ist

der Initiative unseres damaligen Sektionsleiters, Wolfgang Stolle, zu verdanken, dass

wir mit 18 Sportfreunden im Mai 1981 zur 1. Dessauer Frühjahrsfahrt fuhren. Damit

war förmlich der Bann gebrochen, der in der Folge zu einer stetigen Aufwärtsentwick-

lung im Kanusport führte. Schnell war der abgerissene Kontakt zum Bezirksfachausschuss

Kanu wieder hergestellt, was in der Folge zu vielfältigen Besuchen organisierter Wander-

fahrten führte. Nach der gelungenen Probefahrt im Jahr 1984 veranstaltet unser Verein seit

1985 jeweils im Mai eine Frühjahrsfahrt, die immer wieder gern besucht, in diesem Jahr

ihre 30. Auflage erlebte.

 

Mitten in dieser erfreulichen Entwicklung im sportlichen Bereich erlebten wir den in

Politischer Hinsicht heißen Sommer und Herbst 1989. Die politische Wende in der da-

maligen DDR führte wohl zum tiefgreifendsten Strukturwandel im Sport insgesamt in

ganz Ostdeutschland. Diese Zeit war auch eine extreme Herausforderung an die ehrenamt-

liche Vereinsarbeit. In einigen Mammutsitzungen wurde im Mai und Juni des Jahres 1990

eine Satzung erarbeitet, um schließlich der ersten als solche einberufenen Jahreshauptver-

sammlung am 30. Juni 1990 eine entsprechende Beschlussfassung zu ermöglichen. Mit die-

sem Datum ist die Konstituierung der Köthener Kanuten als „eingetragener Verein“.

 

1996 wurden wir auserkoren, das 2. Elbe-Fahrer-Treffen an unserem Bootshaus auszurichten.

Diese Großveranstaltung unter der Schirmherrschaft von Landrat Ulf Schindler wurde aus

mehreren Gründen zum unvergesslichen Erlebnis. Zunächst wurde es mit Unterstützung des

Landkreises und der Kreissparkasse Köthen möglich, einen mehr als 44 Jahren alten Traum

zu verwirklichen und einen Zehner-Mannschafts-Canadier anzuschaffen. Die professionelle

Vorstellung, die Landrat Ulf Schindler als Schlagmann auf der Eröffnungsetappe von Coswig

nach Aken, die gleichzeitig die Jungfernfahrt dieses neuen Bootes war, auf 41 km gegeben hat,

ist uns noch in guter Erinnerung. Die Wende hat aber auch Herausforderungen ganz anderer

Art gebracht. Da die Ansprüche inzwischen weiter gestiegen waren, wuchs der Wunsch, in

das vereinseigene Bootshaus zeitgemäße Sanitäranlagen einzubauen, mehr und mehr. Nach

langjährigen Vorbereitungen war mit dem Beginn im Winter 1995/1996 eine Baumaßnahme

im Gange, die sich bis zum Herbst 1996 ausdehnen sollte. Zum 2. Elbe-Fahrer-Treffen im

Oktober 1996 fand der größte Kraftakt für die Vereinsmitglieder seinen kröndenden Abschluss.

Etwa 55000 DM bare Mittel wurden hier verbaut, und ein etwa großer Gegenwert wurde

durch den freiwilligen Einsatz unserer Sportfreundinnen und Sportfreunde mit fast 4000

Arbeitsstunden noch dazu geschaffen.

 

An dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass ohne öffentliche Förderung diese

Baumaßnahme nicht hätte durchgeführt werden können. Dies gilt ebenso für die in den

Folgejahren noch durchgeführten Maßnahmen der Dachsanierung und der Erneuerung der

Fenster, um nur die wichtigsten zu nennen.

 

Unser ganz besonderer Dank gilt deshalb dem Landkreis Köthen, der Stadt Köthen, dem

Landessportbund und dem Kreissportbund sowie der Kreissparkasse Köthen, die uns nach

besten Kräften finanziell unterstützt haben. Auch einige Mitglieder haben sich uneigennützig

bei der Vorbereitung, Finanzierung bzw. Durchführung unserer Baumaßnahmen als Förderer

des Vereins hervorgetan.

 
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